KARL beim Open Innovation Kongress in Stuttgart

CyberForum 09.04.2024
Open Innovation Kongress 2024 in Stuttgart

Am 8. April öffnete das Haus der Wirtschaft in Stuttgart erneut seine Türen und lud zum Open Innovation Kongress ein. Inspirierende Keynotes, Podiumsdiskussionen und Elevator Pitches regten zu einem intensiven Austausch darüber an, wie Innovationen gemeinsam angegangen werden können. Im Rahmen dieser Veranstaltung bot das Kompetenzzentrum KARL einen Workshop zum Thema „Menschenzentrierter KI-Einführungsprozess“ an. 

Raum für neue Innovationen schaffen 

Die Bedeutung von Open Innovation und die Herausforderungen, die sich insbesondere durch internationale Konkurrenz ergeben, standen im Mittelpunkt dieses alle zwei Jahre stattfindenden Kongresses in Stuttgart. Die Idee der Open Innovation betont den Austausch und die Kooperation zwischen verschiedenen Unternehmen, um gemeinsam innovativer und damit leistungs- und wettbewerbsfähiger zu werden. Selbst etablierte Unternehmen können von der Zusammenarbeit mit Startups profitieren und deren Innovationskraft nutzen. 

Oftmals jedoch hemmen strenge politische Regulierungen auf nationaler und europäischer Ebene den Innovationsgeist, was einige deutsche Unternehmen sogar dazu bewogen hat, ihre Aktivitäten ins Ausland zu verlagern. Frau Dr. Saskia Biskup, Fachärztin für Humangenetik und Geschäftsführerin der CeGaT GmbH, schilderte in einem Interview, wie sie aufgrund der innovationshemmenden politischen Lage gezwungen war, auch in Litauen ihren neuesten Forschungen nachzugehen, um im Wettlauf mit der internationalen Konkurrenz mithalten zu können.  

Aus dem Interview zwischen Frau Dr. Petra Püchner, Leiterin des Steinbeis Europa Zentrums, und Frau Dr. Saskia Biskup ging schließlich hervor, dass Unternehmen früher oder später vor der Frage stehen, ob sie ins Ausland gehen müssen oder Veränderungen im eigenen Land herbeiführen sollten. 

Die Zukunft der Wertschöpfung in Baden-Württemberg 

In ihrem Impulsvortrag zur Zukunft der Wertschöpfung in Baden-Württemberg präsentierte Prof. Dr. Katharina Hölzle, Institutsleiterin des IAT an der Universität Stuttgart und des Fraunhofer IAO, das große Potenzial Baden-Württembergs im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und skizzierte verschiedene Zukunftsbilder für verschiedene Themengebiete wie Mobilität und Transport, Cyber und Service sowie Materialien und Ressourcen.  

Darüber hinaus betonte sie die Bedeutung der Zusammenführung bereits bestehender zentraler Technologiestandorte, zu denen beispielsweise Karlsruhe, Tübingen, Heidelberg und Stuttgart zählen, und plädierte dafür, eher in einem “System of Systems” zu denken und die Synergieeffekte zu nutzen.  

Im Anschluss an den Impulsvortrag hatten sechs Unternehmen die Gelegenheit, ihre innovativen KI-Lösungen in dreiminütigen Pitches vorzustellen. Unter ihnen waren spannende Ideen wie die “Kontaktlinse für das Ohr” (vibro|sonic), KI auf einem Chip (AITAD GmbH ) und die Batterie der Zukunft (Batene GmbH). 

Workshop zum Thema "Menschenzentrierter KI-Einführungsprozess" 

Der vom Kompetenzzentrum KARL angebotene Workshop „Entwicklung einer Einführungsstrategie für KI“ griff eines der gefragten Themen der Veranstaltung auf. Im Workshop wurde die "KI-Auswahlsystematik" vorgestellt, eine Anwendung, die im Rahmen des Projekts entwickelt wurde und Unternehmen dabei unterstützen soll, einen ersten Einstieg in die KI-Thematik zu erhalten. In interaktiven Gruppen wurde erarbeitet, welche Parameter - von Stakeholdern über IT-Daten bis hin zur Unternehmenskultur - berücksichtigt werden müssen, um eine reibungslose Einführung von KI zu gewährleisten. 

Kompetenzzentrum KARL – Künstliche Intelligenz für Arbeiten und Lernen in der Region KARLsruhe  

KARL ist eines von aktuell elf regionalen Kompetenzzentren, das die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Lern- und Arbeitswelt untersucht. Ziel von KARL ist es, menschzentrierte, transparente und lernförderliche, KI-unterstützte Arbeits- und Lernsysteme zu konzipieren und in konkreten Praxisanwendungen vorzeigbar zu machen. Die Region Karlsruhe mit dem nationalen Digital Hub angewandte KI und einem der führenden IT-Cluster in Europa bietet dafür großes Entwicklungspotenzial. Konsortialführer ist die Hochschule Karlsruhe. Projektpartner sind neben sieben Forschungs- bzw. Transferpartnern auch zehn regionale Unternehmen. Bis 2025 wird KARL vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit knapp acht Millionen Euro gefördert. 

Das CyberForum ist Teil des Projektkonsortiums und hauptsächlich mit der Öffentlichkeitsarbeit, dem Community-Management sowie dem Nachhaltigkeitskonzept betraut.